Jusque-là, Mexique!
Frage: Wie verbringt man seine letzten Stunden in Mexiko?
Mögliche Antwort: Margaritas, Tortilla Chips, Guacamole und Salsa! Mittags 13:30 Uhr
Ist das das Ende meines Globetrotterexperiments? NEIN. Gerade mal der ANFANG. Seit meinem letzten Blogeintrag sind genau 4 Monate vergangen. Zwischenzeitlich habe ich meinen Beruf gewechselt, das Leben eines Inselbewohners in der Karibik kennengelernt, und in einer katholischen Grundschule unterrichtet. Unterrichtet?
Jap. Remember… letztes Mal habe ich noch geschrieben, wie aufgeregt ich war. Es war der Abend vor meinem CELTA-Kurs. Ein 4-wöchiger Intensivkurs, der mich zur Englischlehrerin ausbilden sollte. Ich war super gespannt, aber konnte mir nicht wirklich vorstellen, nach nur vier Wochen allein vor Schülern stehen und Englisch unterrichten zu können. Der Kurs war intensiv, aber ich hab ihn überdurchschnittlich gut gemeistert BESTANDEN!
Call me English Teacher!!
…und tatsächlich gleich danach einen Job gefunden! Auf Cozumel einer wunderschönen Insel gegenüber von Playa del Carmen in der Karibik. Meine Mission: Super süße mexikanische Kids Schrägstrich Monster Schrägstrich Engel in einer dritten und fünften Klasse Englisch zu unterrichten. (Details und Erklärungen folgen in den nächsten Blogeinträgen.) An einer privaten, sehr katholischen Schule. Täglich zur Messe und mehrmals am Tag das Vater Unser und Amen aufsagen. Carmen und katholisch…
Gestern war mein letzter Arbeitstag. Maintenant??
Nun sitze ich mal wieder im Flieger, der mich auf die andere Seite des Planeten mit Überquerung des Pazifik bringen soll.
Das Ziel?! KUALA LUMPUR!! Von Cancun über Los Angeles und Hong Kong nach Malaysia. 28 Stunden und 46 Minuten zwischen zwei komplett unterschiedlichen Kulturen. Ich check das überhaupt noch nicht!
Et, und was machste dann daaaa??
Studenten an einer Uni (Limkokwing University) unterrichten! Ich bin schon mega gespannt
Schaue ich auf die Weltkarte, fliege ich rückwärts in den Zeitzonen und somit entgegen der Zeit, muss meine Uhr Stunde für Stunde ZURÜCKstellen. Bis wir die Datumsgrenze überfliegen – Dann muss ich meine Uhr 24h VORstellen. Das heißt also, heute bin ich noch 7h hinter euch, in zwei Tagen bin ich dann 8h vor euch. Kapiert?
Zwar ist das nur eine Regelung und nicht beobachtbar, aber irgendwie schon cool mal die Datumsgrenze zu überschreiten (-fliegen). Ich hab lange überlegen müssen, ob und wie viele Sonnenuntergänge und/oder -Sonnenaufgänge ich unterwegs beobachten kann. Ich glaube, einen Sonnenuntergang in Amerika und einen Sonnenaufgang in Asien, sodass ich ca. 12h in der Dunkelheit fliege. Im Flieger hat man viel Zeit über Gott und die Welt nachzudenken ^^ Und zwischen mexikanischer und malaysischer Kultur werde ich mir ein bisschen Hindu und Indische Kultur gönnen: Auf internationalen Flügen kann man ja zwischen zahlreichen verschiedenen Mahlzeiten wählen und so wirds zwischen L.A. und Hong Kong eine Hindu Mahlzeit und zwischen Hong Kong und Kuala Lumpur eine vegetarische Hindu-Indische Mahlzeit für mich geben
A bittersweet Symphony…
Die letzten Tage waren noch einmal sehr intensiv in Emotionen und Erlebnissen. Geburtstags- und Abschiedsfeiern, Public Viewing und mit Mexiko bzw. Deutschland mitfiebern, Schnorcheln auf Cozumel, Private Poolparty, Salsa getanzt (oder zumindest probiert ), viele liebe Nachrichten und Gesten von meinen Schülern und Kollegen in Form von Abschiedsbriefen und Überraschungskuchen, eine Abschieds-Rede in der Schule gehalten, Auszug aus meiner Wohnung, Verabschiedung vom Leben eines Inselbewohners und das letzte Mal die Fähre zurück aufs Festland nehmen, Verabschiedung von meinen Freunden hier, und die letzten Tequilas trinken und Tortillas essen
Vor drei Wochen habe ich eine andere Reisende aus Südafrika kennengelernt – und schon am ersten Abend wussten wir, dass wir Seelenverwandte sind. Beide Ausreißer aus dem normalen Leben (was ist überhaupt normales Leben??), Reiselustige, Abenteurer, Spaß an allem, überviel positive Energie und nicht tot zu kriegen. Der Abschied von ihr heute war besonders schwer – aber das war auch nur ein Bis Bald!, denn wir haben zu viele (verrückte!) Idées, die wir irgendwann in diesem (ansonsten im nächsten) Vie, umsetzen wollen Radtour durch Afrika vielleicht? Sie schreibt auch einen Blog – a must-visit!
Freundschaft bekommt eine andere Bedeutung auf Reisen.
Und trotzdem: Richtig wie ein Abschied von Mexiko hat es sich nicht angefühlt ?
First-World-Problems
Als ich vor zwei (!) Wochen die finale Zusage für den Job in Kuala Lumpur bekam (bis dato wusste ich nur, dass ich zwei Wochen später in irgendein anderes Land gehen wollte :D), war ich hin- und hergerissen… Denn eigentlich wollte ich ja noch länger auf dem lateinamerikanischen Kontinent bleiben. Ich fühl mich hier in Kultur und Mentalität zu Hause. Nur einmal hat einer auf den ersten Blick so ziemlich erraten (anhand der Marke meiner Brille *wtf!?*), dass ich aus Deutschland bin. Ansonsten dachte man, ich sei Amerikanerin, Kanadierin, (wenn wir uns unterhielten) oder sogar Argentinierin (wenn ich das Tanzbein geschwungen hab hehe). Mein Wesen sei viel mehr Lateinamerikanisch als Deutsch. Leidenschaft. Tag für Tag geniessen und zu schätzen, was ich habe – anstatt über vieles zu meckern und mich darüber zu beklagen, was ich nicht hab.
Als in den Tagen danach noch Jobangebote aus Guatemala und Ecuador eingeflogen kamen (öhm… First-World-Problems!), war ich erst recht hin- und hergerissen Bleib ich oder flieg ich weiter?? Ich will so gern noch mehr von Lateinamerika entdecken und erleben. Aber der Job in Kuala Lumpur ist auch mega interessant, zumal die Sprachschule (International House) weltweit be- und anerkannt ist, ich dort weiteres Training für meinen Beruf bekommen werde und all das auch gut in meinem Lebenslauf aussehen wird. (Nicht, dass ich jemals ernsthaft Job-bezogene Entscheidungen mit Gedanken an meinen Lebenslauf getroffen hätte! LOL)
Dann kam der entscheidende Gedanke: Ich bin erst 26! Jung und voller Energie Nur weil ich mich jetzt auf den Weg nach Asien mache, heißt das ja nicht, dass ich nicht wieder zurück nach Lateinamerika gehen kann! Zumal mein neuer Arbeitgeber einen Teil meiner Flugticketkosten übernehmen würde whoop whoop. Mit meinem neuen Beruf kann ich nun überall auf der Welt ziemlich einfach einen Job finden das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen…
ICH LEBE MEINEN TRAUM!
…um die Welt zu reisen und leben und arbeiten wo ich will. So einfach es klingt so einfach ist es auch in der Realität! So hab ich dann die Entscheidung getroffen…
Kuala Lumpur Baby!!
In den letzten Tagen haben mich meine Kollegen immer wieder gefragt, ob ich nicht Angst hab, all zu reisen, allein nach Asien zu gehen, allein in ein neues Land zu gehen, in eine komplett andere Kultur einzutauchen.
Nö.
All meine Erfahrungen und Erlebnisse in den letzten Jahren haben mir gezeigt: Es gibt keinen Grund vor irgendetwas Angst zu haben. Zumal ich weder die erste noch einzige bin die um die Welt reist. Wenn man Bock auf Reisen hat, neue Kulturen erleben und neue Menschen kennenlernen will, dann kennen Wille und Zielstrebigkeit keine Grenzen! Angst ist meist viel schlimmer als vor dem Auslöser der Angst. Manchmal kann ich es kaum glauben, dass ich so leicht von Land zu Land oder gar Kontinent zu Kontinent wandern kann, von heute auf (über-)morgen. Meine Reisevorbereitungen in Deutschland zahlen sich mehr als aus. Tous, was ich machen musste, ist ein Flug buchen! ? Rucksack packen, Wohnung sauber machen.
Auszug in nicht mal drei Stunden!
Und wie ist Kuala Lumpur bzw. Malaysia so? Was erwartet mich da?
Gute Frage
Ich weiß, dass Kuala Lumpur die Hauptstadt von Malaysia ist, die Amtssprachen Malaysisch, Mandarin und Englisch die Zweitsprachen sind, die Hauptreligion Islam aber das Land generell sehr offen in Religionsausübung ist, Kuala Lumpur super zentral hinsichtlich einer Vielzahl an nahe liegenden Reisezielen ist und reich an Kultur und Essensspezialitäten ist. Ich lese Reiseführer mittlerweile gern wenn ich schon im Land bin, weil ich dann schon viel mehr nachvollziehen kann, was ich lese. Ansonsten lass ich einfach alles auf mich einwirken. Kulturschock kommt mit Sicherheit – aber ich freu mich eher darauf als dass es mich abschrecken würde.
Und bevor ich in den Flieger gestiegen bin, wusste ich schon, dass ich in KL in guten Händen sein werde. Der Manager der Sprachschule ist super cool und unterstützt wo er kann. Er wird mich dann auch vom Flughafen abholen und in meine WG bringen – wo ich dann mit einem anderen Lehrer, ein Amerikaner, zusammenwohnen werde. Der scheint auch mega nett zu sein – hat mir geschrieben, dass er die Wohnung putzt und alles bereit hält, damit ich einen angenehmen Start in KL hab.
What a Premium Service – Sweeeeeeet!
Übrigens bezahlt die Schule auch die Miete. Ich kann mich nicht beklagen über meinen neuen Job! *OMG* Ihr seht also, ich werde buchstäblich in guten Händen landen! Kein Grund zur Sorge also
Der nächste Blogeintrag kommt dann aus Asien!
HASTA LUEGO Mexico!